Mitarbeiter Zufriedenheit 2025: Warum Geld nicht mehr der wichtigste Faktor ist
July 12, 2025
Mitarbeiter Zufriedenheit wird heute von völlig anderen Faktoren bestimmt, als viele Unternehmen vermuten. Tatsächlich betrachten 68% der Schweizer Angestellten das Arbeitsklima als wichtigstes Kriterium bei der Jobwahl – noch vor dem Gehalt, das für 63% entscheidend ist. Diese überraschende Erkenntnis zeigt deutlich: Geld allein macht nicht mehr glücklich im Berufsleben.
Während wir bei Planova Human Capital die Mitarbeiter Zufriedenheit erhöhen wollen, stellen wir fest, dass nur 53% der Arbeitgeber ein gutes Arbeitsumfeld als zentralen Vorteil für ihre Mitarbeitenden erkennen. Noch weniger – nämlich 44% – sehen das Gehalt als wichtigsten Faktor. Diese Diskrepanz ist besorgniserregend, besonders angesichts der Tatsache, dass 58% der IT-Fachleute in der Schweiz mit ihrer aktuellen Arbeitssituation unzufrieden sind. Um die Mitarbeiterzufriedenheit steigern zu können, müssen wir zunächst verstehen, was verschiedene Gruppen wirklich wollen: Frauen priorisieren das Arbeitsumfeld stärker als das Gehalt (73% vs. 60%), während Männer den gegenteiligen Trend zeigen (63% vs. 66%). Darüber hinaus suchen jüngere Generationen nach Sicherheit, ältere nach Flexibilität und Autonomie. In diesem Artikel untersuchen wir, wie Unternehmen mit gezielten Massnahmen und einem sorgfältig gestalteten Fragebogen zur Zufriedenheit der Mitarbeiter auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen können.
Was Mitarbeitende 2025 wirklich wollen
Die Erwartungen der Mitarbeitenden haben sich grundlegend gewandelt. Neue Prioritäten zeichnen sich klar ab, die über traditionelle Anreize wie Gehaltserhöhungen hinausgehen. Der Arbeitsplatz von 2025 wird von Faktoren geprägt, die noch vor einem Jahrzehnt als nachrangig galten.
Arbeitsklima als Top-Priorität
Das Arbeitsklima hat sich zum wichtigsten Kriterium bei der Jobwahl entwickelt. Tatsächlich bewerten 68% der Schweizer Erwerbsbevölkerung die Arbeitsatmosphäre als entscheidenden Faktor – noch vor dem Lohn. Dies ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, welche Auswirkungen ein positives Betriebsklima hat: Mitarbeitende fühlen sich respektiert, werden ermutigt, ihre Ideen einzubringen und bleiben dadurch motivierter.
Besonders die Generation Z, die aktuell den Arbeitsmarkt betritt, legt grossen Wert auf eine starke Unternehmenskultur. In Umfragen zu ihren Karrierewünschen geben viele an, dass sie bevorzugt in Unternehmen arbeiten möchten, die ein positives Arbeitsklima bieten. Diese Entwicklung zeigt deutlich: Ein angenehmes Arbeitsumfeld ist kein Luxus mehr, sondern ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor im Kampf um Talente.
Ein wichtiger Aspekt dabei: Das Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden. In einem Umfeld des Vertrauens werden Menschen proaktiver, nehmen Botschaften besser auf und verzeihen eher Fehler. Erfolgreiche Unternehmen investieren deshalb gezielt in die bewusste Gestaltung ihrer Unternehmenskultur.
Lohn bleibt wichtig, aber nicht entscheidend
Der Lohn rangiert mit 63% Nennungen zwar an zweiter Stelle der wichtigsten Jobkriterien, doch seine Wirkung als Zufriedenheitsfaktor entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit immateriellen Faktoren wie Partizipationsmöglichkeiten, Laufbahnperspektiven und einem guten Arbeitsklima.
Interessanterweise zeigen sich hier deutliche Geschlechterunterschiede: Frauen gewichten das Arbeitsklima stärker als den Lohn (73% vs. 60%), während Männer den Fokus umgekehrt setzen (63% vs. 66%). Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Lohnzufriedenheit wider: Knapp die Hälfte (49%) der Beschäftigten in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz zeigen sich mit ihrem Lohn zufrieden oder sogar sehr zufrieden.
Der entscheidende Punkt: Ab einem gewissen Einkommensniveau gewinnen andere Faktoren an Bedeutung. Die Erfüllung des sogenannten psychologischen Vertrags – die wechselseitigen Erwartungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber – wirkt sich noch stärker auf die Zufriedenheit aus als der Bruttolohn selbst.
Flexibilität und Sinnhaftigkeit im Fokus
Flexibilität hat sich als drittwichtigstes Kriterium etabliert. Zeitlich und örtlich flexibles Arbeiten zusammengenommen steht mit 47% direkt hinter Arbeitsklima und Lohn. Fast 80% der Schweizer Erwerbsbevölkerung wünschen sich Gleitzeit und eine flexible Aufteilung der Arbeitszeit über den Tag oder die Woche.
Unternehmen, die starre Regelungen zu Arbeitszeit und Arbeitsort beibehalten, riskieren, Top-Talente zu verlieren. Dagegen verschaffen sich Arbeitgeber mit hybriden Arbeitsmodellen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Die überwiegende Mehrheit bewertet flexibles Arbeiten positiv: 79% sehen darin die Chance, Beruf und Familie besser zu vereinen sowie Autonomie und Eigenverantwortung zu fördern.
Parallel dazu gewinnt die Sinnhaftigkeit der Arbeit an Bedeutung. Besonders die Generation Z sucht nach Jobs, die nicht nur finanziell attraktiv sind, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Diese jungen Mitarbeitenden wollen durch ihre Arbeit inspiriert werden und ihre persönlichen Werte verwirklichen können.
Das Wohlbefinden, insbesondere die mentale Gesundheit, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Arbeitswelt 2025. Unternehmen setzen zunehmend auf ganzheitliche Gesundheitsprogramme und präventive Massnahmen, um eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der sich Mitarbeitende sicher und unterstützt fühlen.
Unterschiedliche Erwartungen: Generationen und Geschlechter im Vergleich
Die Bedürfnisse und Erwartungen an den Arbeitsplatz unterscheiden sich erheblich je nach Altersgruppe und Geschlecht. Während die einen nach Sicherheit streben, suchen andere Autonomie – ein Umstand, den Unternehmen berücksichtigen müssen, um die Mitarbeiter Zufriedenheit in allen Gruppen zu steigern.
Junge Mitarbeitende: Sicherheit und Aufstieg
Überraschenderweise setzt die Generation Z stark auf Sicherheit. Bis 2030 wird sie rund ein Drittel der weltweiten Arbeitskräfte ausmachen und bringt dabei klare Prioritäten mit: Jobsicherheit rangiert für etwa 67% der jungen Berufstätigen weit oben, während gleichzeitig 48% der 18- bis 27-Jährigen offen für einen Jobwechsel sind oder diesen bereits konkret geplant haben.
Diese scheinbar widersprüchliche Haltung erklärt sich durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten, in denen die Generation Z aufgewachsen ist. Sie zeigt sich zwar optimistisch bezüglich des Arbeitsmarktes (74%), sorgt sich aber dennoch überdurchschnittlich vor Jobverlust (13%). Für ihre Loyalität haben junge Mitarbeitende klare Bedingungen: 58% würden kündigen, wenn ihr Vorgesetzter sie nicht in ihrer Entwicklung unterstützt, und 51%, wenn es keine Karrieremöglichkeiten gibt.
Ebenso wichtig: 79% wünschen sich ein höheres Gehalt, und für 86% ist eine sinnstiftende Aufgabe entscheidend für ihre Zufriedenheit. Zusätzlich legen 70% der Gen Z grossen Wert auf kollegialen Zusammenhalt.
50+: Autonomie und Flexibilität
Im Gegensatz dazu priorisiert die Generation 50+ andere Werte. Nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit wünschen sich ältere Mitarbeitende mehr Selbstbestimmung, Flexibilität und Sinnhaftigkeit. Während die Wechselbereitschaft bei der Generation X (44-59 Jahre) bei 32% liegt, sinkt sie bei den Babyboomern auf lediglich 15%. Dennoch sind nur 11% ihrem ersten Arbeitgeber über die gesamte Laufbahn treu geblieben.
Für die Altersgruppe 50+ gestaltet sich die Jobsuche zunehmend schwieriger – die Suchdauer hat sich von 6,6 Monaten im Jahr 2023 auf 7,4 Monate erhöht. Nach einer Kündigung verloren Mitarbeitende über 50 im Durchschnitt 14% ihres Salärs.
Die Gründe für einen Jobwechsel unterscheiden sich ebenfalls: Während jüngere Generationen unzureichende Bezahlung oder Stress anführen, nennen ältere Mitarbeitende häufiger fehlerhafte Führung als Kündigungsgrund. Infos unter: https://www.blick.ch/wirtschaft/arbeitsmarkt-barometer-2025-selbst-fachkraefte-haben-muehe-die-jobsuche-wird-fuer-arbeitnehmer-ue50-noch-haerter-id20543909.html
Frauen: Teilzeit und Vereinbarkeit
Bei Frauen dominiert das Thema Vereinbarkeit. In der Schweiz sind 93% der kinderlosen Frauen berufstätig, selbst wenn sie mit einem Partner zusammenleben. Auch drei Viertel der Mütter mit kleinen Kindern gehen regelmässig zur Arbeit. Allerdings arbeiten 58% der über 2,1 Millionen berufstätigen Frauen in Teilzeitpensen, wobei 25% ein Pensum von weniger als 50% haben.
Die Hauptursache liegt in der familiären Rollenverteilung: Frauen übernehmen mehrheitlich die Verantwortung für Kinder und Haushalt. Interessanterweise sind Frauen in Teilzeitarbeit deutlich zufriedener als ihre vollzeitarbeitenden Kolleginnen, obwohl sie dadurch oft Karrierenachteile in Kauf nehmen.
Bei den Prioritäten gewichten Frauen das Arbeitsklima stärker als den Lohn (73% vs. 60%) und fühlen sich am Arbeitsplatz physisch sicherer als Männer (81% vs. 75%).
Männer: Fokus auf Einkommen
Männer hingegen setzen andere Schwerpunkte. 83% der 2,5 Millionen berufstätigen Schweizer Männer gehen einer Vollzeitarbeit nach, während sich nur 6% ein Minipensum von weniger als 50% erlauben. Sie fokussieren stärker auf das Einkommen als auf das Arbeitsklima (66% vs. 63%).
Auffällig: Männer fragen mehr als doppelt so häufig nach Gehaltserhöhungen wie Frauen (42% vs. 22%), sind aber dennoch unzufriedener mit ihrer Entlohnung. Nur 65% der Männer finden sich fair entlohnt, verglichen mit 69% der Frauen.
Diese Unterschiede führen zu unterschiedlichen Zufriedenheitslevels: Teilzeitarbeitende Männer zeigen sich auffällig oft als niedergeschlagen, ängstlich und gar depressiv, während vollzeitarbeitende Frauen unter wachsendem Leistungsdruck stehen.
Für eine erfolgreiche Mitarbeiterzufriedenheit müssen Unternehmen diese unterschiedlichen Bedürfnisse erkennen und individuelle Angebote entwickeln – ein einheitliches Konzept kann die vielfältigen Erwartungen nicht mehr erfüllen.
Was Unternehmen denken – und wo sie oft falsch liegen
Eine bemerkenswerte Kluft existiert zwischen dem, was Unternehmen über Mitarbeiterzufriedenheit denken, und was ihre Angestellten tatsächlich wollen. Diese Diskrepanz führt zu Fehleinschätzungen, die direkte Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung haben.
Selbstbild vs. Fremdbild
Der Dunning-Kruger-Effekt zeigt sich deutlich in der Unternehmensführung: Führungskräfte überschätzen häufig ihre eigenen Kompetenzen und unterschätzen, wie ihre Mitarbeitenden sie wahrnehmen. Diese Fehleinschätzung kann die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen schwächen. Saskia Schmid empfiehlt daher, Führungskräfte gezielt darin zu schulen, wie ihre Mitarbeitenden sie und ihre Führung wahrnehmen.
Tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich, dass das Management mit positiv gefilterten Informationen versorgt wird. Dieser Mangel an realistischen und relevanten Informationen fördert Fehlentscheidungen. Die Lösung liegt in einem systematischen Abgleich zwischen Selbst- und Fremdbild, etwa durch regelmässige Mitarbeiterbefragungen und den Einsatz von Führungsinstrumenten wie dem Leadership Compass.
Unterschätzte Bedeutung des Arbeitsklimas
Die Bedeutung der Mitarbeiterzufriedenheit für den Unternehmenserfolg wird noch immer massiv unterschätzt. Während 68% der Mitarbeitenden das Arbeitsklima als wichtigstes Kriterium bei der Jobwahl betrachten, erkennen nur 53% der Arbeitgeber diesen zentralen Vorteil. Diese Diskrepanz erklärt, warum die Mitarbeiterzufriedenheit in deutschen Unternehmen kontinuierlich sinkt – laut Gallup gaben zuletzt nur noch 45% der Befragten an, sich an ihrem Arbeitsplatz wohl zu fühlen.
Allerdings zeigen Studien, dass Unternehmen, die dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden einen höheren Stellenwert einräumen, innovativer, erfolgreicher und widerstandsfähiger sind. Besonders im Zeitalter des Fachkräftemangels wird dieses Missverständnis zum Wettbewerbsnachteil.
Weiterbildung und Karrierechancen als Lücke
Eine weitere Fehleinschätzung betrifft Entwicklungsmöglichkeiten. Während 51% der jungen Mitarbeitenden kündigen würden, wenn es keine Karrieremöglichkeiten gibt, unterschätzen viele Unternehmen diesen Faktor. Dabei ist gerade für junge Menschen ein gutes Aus- und Weiterbildungskonzept ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Jobsuche.
Die typischen Stolpersteine bei beruflichen Weiterbildungen sind Zeitmangel, geringes Budget, wenig Motivation und Unsicherheit. Dennoch sind Mitarbeitende, die regelmässig geschult werden, nachweislich zufriedener mit ihrem Job und liefern bessere Ergebnisse.
Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, sollten Unternehmen daher:
- Eine starke Lernkultur etablieren, die Weiterbildungen fest in der Unternehmenskultur verankert
- Individuelle Entwicklungspläne erstellen, die klare Karriereperspektiven aufzeigen
- Die Erkenntnisse aus Mitarbeiterbefragungen nicht nur erheben, sondern auch konsequent umsetzen
Demgegenüber tragen 79% der Führungskräfte und Mitarbeiter gemeinsam die Verantwortung für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz – nur 6% sehen diese Aufgabe hauptsächlich beim Arbeitgeber. Dies unterstreicht, wie wichtig der Dialog zwischen beiden Seiten ist, um Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu steigern.
Strategien zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Erfolgreiche Unternehmen setzen zunehmend auf gezielte Massnahmen, um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden nachhaltig zu steigern. Diese Strategien gehen weit über herkömmliche Ansätze hinaus und berücksichtigen die veränderten Erwartungen der heutigen Arbeitswelt.
Transparente Entwicklungsmöglichkeiten
Karriereperspektiven zählen zu den wichtigsten Faktoren für Mitarbeiterzufriedenheit – besonders für jüngere Generationen. Fehlende Karrieremöglichkeiten sind neben unzureichender Entlohnung der häufigste Kündigungsgrund. Standardisierte und transparente Entwicklungspfade sind nicht nur für die Bindung relevant, sondern auch im Kontext der Nachfolgeplanung unerlässlich.
Erfolgreiche Unternehmen erstellen individuelle Karrierepläne und bieten gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dieses kontinuierliche Upskilling stärkt Kompetenzen und bindet Mitarbeitende langfristig. Idealerweise werden diese Karriereoptionen an moderne Vergütungsmodelle gekoppelt, die zusätzliche Anreize schaffen.
Flexible Arbeitsmodelle
Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten tragen erheblich zur Verbesserung der Work-Life-Balance bei. Tatsächlich bevorzugen 79% der Arbeitnehmenden Arbeitgeber, die ihnen zeitliche Flexibilität gewähren. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es Mitarbeitenden, berufliche und private Verpflichtungen besser zu vereinbaren.
Gemäss einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung führt flexibles Arbeiten zu höherer Zufriedenheit, weniger Stress und besserer Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur zufriedenere Mitarbeitende, sondern auch eine Steigerung der Effizienz und Produktivität.
Wertschätzung und Mitbestimmung
Ein wertschätzendes Arbeitsumfeld ist genauso entscheidend wie die gelebte Unternehmenskultur. Die aktive Mitbestimmung der Arbeitnehmenden führt nachweislich zu besseren Arbeitsbedingungen und höherer Arbeitszufriedenheit. Besonders wirksam: Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbeziehen, um das Zugehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken.
Darüber hinaus wirkt Feedback motivierend, wenn es regelmässig und konkret erfolgt. Führungskräfte fungieren dabei als Multiplikatoren für Arbeitszufriedenheit – ihr Verhalten beeinflusst nicht nur die Motivation, sondern auch das Sicherheitsgefühl am Arbeitsplatz.
Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit sinnvoll einsetzen
Mitarbeiterbefragungen sind ein unverzichtbares Instrument, um die Zufriedenheit zu erheben und gezielt zu verbessern. Allerdings kommt es auf die richtige Umsetzung an:
- Regelmässigkeit: Ein gesundes Mass liegt bei ein- bis zweimal pro Jahr, kombiniert mit Pulsbefragungen bei Bedarf
- Anonymität: Sicherstellen, dass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind
- Klare Zielsetzung: Vor jeder Umfrage definieren, welche Ergebnisse erreicht werden sollen
Entscheidend ist, dass die gesammelten Daten nicht nur analysiert, sondern auch konsequent umgesetzt werden. Der wichtigste Benchmark ist dabei die eigene Entwicklung über die Zeit – ein Pluspunkt gegenüber dem Vormonat ist oft wertvoller als der Abstand zur Konkurrenz.
Warum ein einheitliches Arbeitgeberprofil nicht mehr reicht
Die Zeiten, in denen ein einziges Arbeitgeberprofil alle Mitarbeitenden ansprechen konnte, sind längst vorbei. In den letzten Jahren hat sich das Gleichgewicht zwischen Bewerbern und Arbeitgebern auf dem Arbeitsmarkt grundlegend verschoben. Während früher primär der Arbeitgeber die privilegierte Position innehatte, müssen sich heute Unternehmen von ihrer besten Seite präsentieren, um Talente zu gewinnen und zu halten.
Individualisierte Angebote für verschiedene Lebensphasen
Ein lebensphasenorientiertes Personalmanagement erkennt an, dass Mitarbeitende je nach Lebenssituation unterschiedliche Bedürfnisse haben. Während Berufseinsteigende flexible Arbeitszeiten für Hobbies oder Fernbeziehungen schätzen, nutzen Mitarbeitende in der Lebensmitte diese Flexibilität eher für die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen. Ältere Mitarbeitende wiederum wünschen sich nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit mehr Autonomie und Sinnhaftigkeit.
Tatsächlich zeigen Studien, dass 43% der jüngeren Arbeitnehmer bereit wären, auf Gehalt zu verzichten, um dafür passende Zusatzleistungen zu erhalten. Für erfolgreiche Mitarbeiterzufriedenheit ist daher ein individualisierter Dialog mit den Mitarbeitenden entscheidend, um massgeschneiderte Lösungen zu finden.
Vielfalt und Inklusion als Wettbewerbsvorteil
Unternehmen mit vielfältigen Teams erzielen nachweislich bessere wirtschaftliche Ergebnisse. Laut McKinsey-Studie haben Firmen mit ethnischer Vielfalt eine 39% höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich abzuschneiden. Ausserdem geben 39% der Arbeitnehmenden weltweit an, eine Stelle abzulehnen, wenn das Unternehmen keine Anstrengungen zur Verbesserung von Diversität unternimmt.
Vielfalt fördert nicht nur Innovation und Kreativität, sondern erschliesst auch neue Talentpools. In einer globalisierten Geschäftswelt werden Diversität und Inklusion zu echten Erfolgsfaktoren, die zu fundierteren Entscheidungen und höherer Anpassungsfähigkeit führen.
Beispiel: Planova Human Capital und differenzierte Ansätze
Planova Human Capital demonstriert erfolgreich, wie differenzierte Ansätze funktionieren können. Das Unternehmen setzt sich intensiv mit den individuellen Bedürfnissen seiner Mitarbeitenden auseinander und entwickelt sie gezielt weiter. Statt einer Einheitslösung bietet Planova verschiedene Modelle an – von temporären Einsätzen mit überdurchschnittlich hohem Lohn bis hin zu unbefristeten Positionen mit individuellen Entwicklungsmöglichkeiten.
Als Brückenbauer zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern versteht Planova die unterschiedlichen Anforderungen beider Seiten und kann dadurch passgenauere Lösungen anbieten. Dieses differenzierte Vorgehen spiegelt die Erkenntnis wider, dass ein einheitliches Arbeitgeberprofil in der heutigen vielfältigen Arbeitswelt nicht mehr ausreicht, um Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu steigern.
Schlussfolgerung
Fazit: Die neue Formel für Mitarbeiterzufriedenheit
Unbestreitbar hat sich das Bild der Mitarbeiterzufriedenheit grundlegend gewandelt. Während früher das Gehalt als primärer Motivator galt, zeigen die Daten unmissverständlich: Das Arbeitsklima steht mit 68% an erster Stelle der wichtigsten Jobkriterien, gefolgt vom Lohn mit 63% und flexiblen Arbeitsmodellen mit 47%. Diese Erkenntnis stellt traditionelle Unternehmensstrategien auf den Prüfstand.
Besonders auffällig erscheinen dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Mitarbeitergruppen. Jüngere Generationen streben nach Sicherheit und Aufstiegsmöglichkeiten, während die Generation 50+ mehr Autonomie und Flexibilität wünscht. Gleichzeitig priorisieren Frauen das Arbeitsklima stärker als den Lohn, wohingegen Männer den gegenteiligen Trend zeigen.
Dennoch unterschätzen viele Arbeitgeber die Bedeutung eines positiven Arbeitsumfelds. Lediglich 53% erkennen dessen zentrale Rolle für die Mitarbeiterzufriedenheit an. Diese Diskrepanz zwischen Mitarbeitererwartungen und Unternehmenswahrnehmung führt zwangsläufig zu Unzufriedenheit und erhöhter Fluktuation.
Zukunftsorientierte Unternehmen reagieren darauf mit massgeschneiderten Strategien: transparente Entwicklungsmöglichkeiten, flexible Arbeitsmodelle sowie echte Wertschätzung und Mitbestimmung. Dazu gehört auch, regelmässige Mitarbeiterbefragungen durchzuführen und deren Ergebnisse konsequent umzusetzen.
Letztendlich müssen wir akzeptieren: Ein einheitliches Arbeitgeberprofil reicht nicht mehr aus. Stattdessen braucht es individualisierte Angebote für verschiedene Lebensphasen und Bedürfnisse. Unternehmen wie Planova Human Capital machen vor, wie dieser differenzierte Ansatz funktionieren kann – vom temporären Einsatz mit überdurchschnittlichem Lohn bis zur unbefristeten Position mit individuellen Entwicklungsperspektiven.
Die Mitarbeiterzufriedenheit 2025 basiert somit auf einem vielschichtigen Fundament, das weit über finanzielle Anreize hinausgeht. Arbeitgeber, die diese neuen Prioritäten verstehen und aktiv darauf eingehen, werden nicht nur zufriedenere Mitarbeitende haben, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher sein. Denn zufriedene Mitarbeitende sind nachweislich produktiver, innovativer und loyaler – ein Wettbewerbsvorteil, den sich kein Unternehmen entgehen lassen sollte.
FAQs
Q1. Warum ist das Arbeitsklima wichtiger als das Gehalt für die Mitarbeiterzufriedenheit? Das Arbeitsklima hat sich zum wichtigsten Kriterium bei der Jobwahl entwickelt. 68% der Mitarbeitenden bewerten es als entscheidenden Faktor, noch vor dem Lohn. Ein positives Arbeitsumfeld fördert Respekt, Motivation und Kreativität, was langfristig zu höherer Zufriedenheit führt als finanzielle Anreize allein.
Q2. Wie können Unternehmen die Mitarbeiterzufriedenheit effektiv steigern? Unternehmen können die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter durch verschiedene Massnahmen verbessern: Anbieten flexibler Arbeitsmodelle, Förderung einer Anerkennungskultur, Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten, Verbesserung der Work-Life-Balance, Erhöhung von Transparenz und Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds.
Q3. Welche Rolle spielt Flexibilität für die Mitarbeiterzufriedenheit? Flexibilität hat sich als drittwichtigstes Kriterium für Mitarbeiterzufriedenheit etabliert. Fast 80% der Erwerbstätigen wünschen sich flexible Arbeitszeiten und -orte. Unternehmen, die hybride Arbeitsmodelle anbieten, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung und Bindung von Talenten.
Q4. Wie unterscheiden sich die Erwartungen verschiedener Generationen an den Arbeitsplatz? Jüngere Generationen legen grossen Wert auf Jobsicherheit, Aufstiegsmöglichkeiten und sinnstiftende Aufgaben. Die Generation 50+ hingegen priorisiert Autonomie, Flexibilität und Sinnhaftigkeit. Unternehmen müssen diese unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigen, um die Zufriedenheit aller Altersgruppen zu gewährleisten.
Q5. Warum reicht ein einheitliches Arbeitgeberprofil nicht mehr aus? Ein einheitliches Arbeitgeberprofil kann die vielfältigen Bedürfnisse der modernen Arbeitnehmerschaft nicht mehr erfüllen. Mitarbeiter haben je nach Lebensphase, Geschlecht und persönlichen Präferenzen unterschiedliche Anforderungen. Erfolgreiche Unternehmen bieten daher individualisierte Angebote und berücksichtigen Aspekte wie Diversität und Inklusion, um wettbewerbsfähig zu bleiben.